EINLASS: 8.7.2014 19:00 UHR
  • 15.7. // Wieso eigentlich: „EINLASS“ ???

    OK: Ich merke, die Wortwahl „EINLASS“ weckt falsche Erwartungen. Nein: Drinnen ist kein Wasser, keine Kunst, nicht mal Konzept. Man kann da nicht baden und nichts kaufen. Das Werk ist außen.

     

    „EINLASS“ war einfach die Schwimmbad-mäßig passende Wortwahl für „Vernissage“. Dass es auch um Worte geht, weiß, wer sich die Fliesen ganz aus der Nähe angeschaut hat. Worte aus Schwimmbädern waren eine Quelle der Inspiration und sind da zum Beispiel in die Arbeit eingeflossen. Aber das ist ein Thema für sich und folgt in Bälde unter der Überschrift: „NICHT TÄUSCHEN!“

  • 8.7. // ZUM EINLASS

     

    Im Handumdrehen bringt uns eine Fliese in philosophische Abgründe: Wie tief sind sie? Welche Erkenntnisse lauern am Beckenboden? Kann  etwas schön sein, das auf Uniformität basiert? Wie kann es sein, dass  etwas, das so gleichförmig und uniform ist wie eine Fliese doch so faszinierend und ganz eigen sein kann?

     

    Das Uniforme, Gleiche hat es schwer, unsere Sympathie zu  erringen. Es gleicht wie ein Ei dem anderen, ist einheitlich geplant und erstellt worden. Nur Fehler und Zufälle  führen zu individuellen Abweichungen, Eigenheiten. Und die Tatsache, dass wir nicht jede Fliese gleich betrachten. Welche sehen wir zuerst, welche springt ins Auge? Welche Fliese wird von der Sonne beschienen, auf welcher glänzen Wassertropfen, welche ist von Spuren der Zeit gezeichnet? Ist das Gleiche nur gleich, weil wir es nicht anders sehen wollen? Sehen können?

     

    Der Fleischer-Kiosk taucht vier Wochen ab in die philosophischen Tiefen des Ornamentalen, des Gefliest-Seins. Wie wirkt er im Blattwerk identischer Elemente? Welche Spuren der Zeit werden sich abzeichnen und die Kacheln prägen: von Regen, Sonne, Stadt?

     

    Und: Es hätte auch ganz anders kommen können! Es hätten nicht Fliesen sein müssen, sondern Kiesel- oder Backsteine, Haare, Schuppen oder  Blätter. Das Gleiche ist nur gleich, wenn wir ihm das Besondere vorenthalten, nicht zugestehen.

     

    Eine Hommage an gekachelte Schwimmbäder, Backsteinwände, Straßenpflaster.

EINLASS: 8.7.2014 19:00 UHR
EINLASS: 8.7.2014 19:00 UHR
  • 9.7. // FEHLT DA NICHT EIN AKZENT ?

    „Kann nicht eine rot sein?“
    „Da müsste noch etwas dazu gemalt werden!“

     

    Fragen, die blitzschnell eintreffen. Wirklich überraschen tun sie nicht, sind fast erwartet. Nur die Antwort habe ich nicht gleich parat. Es ist vor allem ein Bauchgefühl. So könnte man es aus dem Bauch heraus deuten:

     

    ERSTENS wäre es einfach zu beliebig, gäbe unbegrenzt viele Möglichkeiten! Mir wäre es zu beliebig. Man würde gar nicht herausfinden, wie vielfältig - und dennoch einem Prinzip folgend - die Kacheln  angeordnet werden können. Es ist schön, sich zu beschränken in den Mitteln, um im Ausdruck aus ihnen alles herauszuholen. Wie weit kann man gehen und diese immer gleichen Teile zu einem reizvollen Ganzen zu fügen?  Welche Kraft und welche Ruhe entwickeln sie?

     

    ZWEITENS braucht es gerade diese Ordnung, diese Strenge, um den Gleichnissen und Inspirationen zu folgen. Blätter an einem Baum sehen alle zum Verwechseln gleich aus. Ein Baum in seinem Laub aber ist etwas Wunderschönes, viele sagen: Einzigartiges! Eine Wand aus Backsteinen oder ein Dach aus tönernen Ziegel sind schön, weil sie gerade nicht kunterbunt und mit gestalterisch vordergründiger Absicht daherkommen.

     

    DRITTENS wäre es natürlich denkbar. Die rote Fliese lockt tatsächlich. Aber das wäre ein anderes Projekt!

  • 21.7. // Gibt's hier Karten fürs STADTBAD?

    Nein. Gibt es nicht. Aber schön, dass Sie auf den Buchstabendreher reingefallen sind! Denn das Werk ist ein augenzwinkerndes Spiel mit vorschnellen Urteilen und voreiligem Abstempeln...

    Warum denken wir ans Stadtbad wenn wir „Stattbad“ lesen? Wie leicht lassen wir uns von Überschriften und bedrucktem Papier in die Irre führen? Die Tür hinaus führt über bewusstes Lesen und Hinterfragen. Obwohl das eher neue Fragen aufwirft – anstatt einfache Antworten zu geben.

  • 10.7. // WAS BEDEUTET DENN: „HR.POOL“ ???

    Erinnerungen aus der Schulzeit werden wach:

    Was will der Künstler womit sagen?

    Kein Kunstwerk darf ohne Deutung, ohne Interpretation, ohne die Suche nach der einen, der einzigen richtigen Botschaft bleiben. Abweichende Interpretationen ernten schlechte Noten.

    So treibt man Menschen schon früh die Lust an der Kunst aus. Und zwar gründlich.

     

    Auf meine Rückfrage eine Antwort: „Was ICH sehe? Keine Ahnung! Mit Kunst kenn ich mich nicht aus.“

     

    Ich beginne TÜBKE zu verstehen, der zur Bedingung machte, selbst keinerlei Aussagen, oder Interpretationen liefern zu  müssen.

     

    AUFKLÄRUNG: Alle Aufkleber sind bedruckt.

    Das kann man ERSTENS als DEKOR sehen und schön finden und gut ist. Man kann auch ZWEITENS die TEXTE lesen und frei assoziieren, was sie einem sagen oder ob sie schön klingen. DRITTENS lässt sich sagen, sie entspringen den Beschriftungen in Schwimmbädern und ihren Verfremdungen durch verlorengegangene Buchstaben. Dazu schreib ich später MEER.

     

    HR.POOL schließlich ist ein Arbeitstitel des Projektes und schickt „Hr. Fleischer“ sprachlich zum Baden.

  • 23.7. // Ein Kiosk und nichts zum Kaufen?

    Richtig. Es ist einfach kein Verkäufer da. Ist wahrscheinlich baden. In echt!

    Aber am 9.8. 19 Uhr zur Finissage gibt es allerhand gekachelt Kunst gerahmt zu erwerben! Bringt Geld mit, denn getauscht wird nicht gegen Bademode. Und am besten schon mal das Wunschmotiv aussuchen...

EINLASS: 8.7.2014 19:00 UHR

 http://herrfleischer.blogspot.com/